Pressestimmen zum Roman „Der Sperrmüllkönig“
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: Rautenberg will nicht nur die Geschichte eines Sonderlings erzählen. Durch lyrische Einsprengsel und philosophisch aufgeladene Reflexionen des Erzählers, deren Zusammenspiel mit den genau abgelauschten Versatzstücken der Alltagssprache geschickt ausbalanciert ist, weitet er den Resonanzraum des Erzählten aus. (...) Rautenberg hat einen intelligenten und amüsanten Roman geschrieben. (Christoph Jürgensen)
NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Hartmut ist eine Wühlmaus im Speckgürtel einer deutschen Grossstadt, ein gespensterhafter Archivar und Parasit der Wohlstandsgesellschaft, der mit Schweissfüssen und flackerndem Blick seine Umwelt belästigt und mit seiner versessenen Suche nach den "Exkrementen der Zivilisation" die Gedanken eines schreibenden Nachbars beflügelt. (...) Rautenberg berauscht sich bisweilen am wortspielerischen Verrückten und entwerfen von Alltagspartikeln, doch seine beharrlichen Reibungen an den Oberflächen dieser eng umkreisten Welt lassen den Text immer freundlich, immer ansprechbar erscheinen. (Thomas Kraft)
HAMBURGER MORGENPOST: Rautenberg entwirft einen norddeutschen Mikrokosmos, in welchem sich spintisieren, reflektieren, trinken, lieben, intrigieren und auch handeln lässt. Doch bei allem Spaß lässt Rautenberg auch Tiefsinn walten. (Ira Panic)
DEUTSCHE WELLE: Wenn es, wie Christian Morgenstern sagt, das Kennzeichen eines guten Buches ist, dass „das Gesicht des Lesers von Zeit zu Zeit hell wird“, dann ist Arne Rautenbergs „Sperrmüllkönig“ ein sehr gutes Buch. Rautenberg erzählt mit einer unverbrauchten Sprache und einem menschlich warmen Blick die Mikrowelten eines Mietshauses. Sein Buch ist der bemerkenswerte Versuch, Liebe, Glück, Geheimnis, Konsum, Müll, Tod wie verschiedene Teile eines Windspiels ins Gleichgewicht zu bringen, das von der riskantesten aller Fragen in Schwingungen versetzt wird: der Frage nach Gott. (Thomas Böhm)
LITERATUREN: Der Versuch ein junges, urbanes alles andere als saturiertes Lebensgefühl zu beschreiben. (Jan Bürger)
NDR – DER BUCHTIP: Der vor Formenfreude pulsierende Text führt den Leser ins Leben der Mieter von Haus Nr. 7. Hier wird Gebrüll brüderlich geteilt, Gerüche und Gerüchte machen die Runde. (...) Zwischen hier poetischen, dort philosophischen, oft einfach nur flapsigen Stilleben mit Expander, Kameldarmlampe und Altglotze, zwischen den exakt abgehorchten Treppenhaustiraden und den Ex-und-hopp-Saufbrüderbonmots seiner mit ironischer Liebe geschilderten Figuren stellt Arne Rautenberg Fragen der jungen deutschen Literatur: Wie entsorge ich meinen Pop? In welche Tonne mit dem Engagement? Ist Innerlichkeit Biomüll? (Mirko Bonné)
LISTEN: Hier liegt ein Roman vor, der durch radikale Ehrlichkeit und eine eigenwillige Sprache besticht, die das Poetische in jeder Ritze des Alltags aufzuspüren in der Lage ist und die keinen Moment der Langeweile aufkommen lässt. (Dirk Hülstrunk)
HÖRZU: Viel Spaß auf knappem Raum.
AACHENER NACHRICHTEN: "Der Sperrmüllkönig" ist eine melancholische Erzählung, ohne traurig zu sein. Im Gegenteil: Die Typen und Situationsschilderungen haben durchaus Witz. (...) Wortspiele münden in Gedankenspiele - vor allem in dem Stakkato-artigen Finale, in dem die Welt, wie sie der Autor sieht, nicht allzu gut wegkommt, indem jedoch auch dem resignierenden Pessimismus die letzte Bitterkeit genommen wird, denn schließlich ist gerade neues Leben entstanden, denn "Der Sperrmüllkönig" ist auch eine Liebesgeschichte.
MARIE CLAIRE: Hartmut Hellmann ist kein Traumtyp. Trotzdem interessiert sich sein neuer Nachbar, ein junger Schriftsteller, für ihn. Zunächst eher zufällig, dann immer exzessiver heftet sich der „Allesaufschreiber“ an seine Fersen, notiert witzige, stellenweise tiefsinnige, immer treffsichere Bemerkungen. Ein Spaß bis zum bitteren Schluss -
PRINZ: Arne Rautenbergs Sprachstil schafft die Gratwanderung zwischen kunstvoll und schnoddrig; die Geschichte ist fast philosophisch. An ihren besten Stellen erinnert sie an eine Mischung aus Roland Topors „Der Mieter“ und Patrik Süskinds „Die Taube“.
SÄCHSISCHE ZEITUNG: Eine solche Lebenswirklichkeit kam bisher selten ins Buch. Schöne soziale Genauigkeit.
HAMBURG PUR: Arne Rautenberg ist der grüne Punkt des weggeworfenen Notizzettels. Er hat weder Angst vor dem Alltag noch vor großen Worten und verbindet beides mit wunderbarer Eleganz.
KIELER NACHRICHTEN: „Eine flirrende Bruchstücksammlung ist (...) der Roman des 34-Jährigen, eine Montage von scharf gezeichneten Episoden, gewagten Schnitten und frei schwebenden, manchmal wortreichen Meditationen, in denen sich der Sprachspieler Rautenberg wiederfindet. Und so kriegt die Geschichte zwischen (...) Sammelzwang und der eigenen Standortbestimmung Drive und Rhythmus.“
MACONDO: Arne Rautenbergs Romanerstling überzeugt durch feine Beobachtungsgabe und einen ganz eigenen Stil. Er spielt auf sehr hohem Niveau mit Sprache, (...) regelmäßig finden sich Sätze von schlichter Genialität.
DIE TAGESZEITUNG – JUNGE WELT: Der Erzähler Rautenberg gelingt eine spannende Montage mit schnellen Gegenschnitten (...). Leichtigkeit, selbstironischer Witz und ein gutes Rhythmusgefühl bestimmen Rautenbergs autobiographische Alltagsbeobachtungen. Das Handwerk des Lyrikers scheint keine schlechte Schule für den Romancier.
STADTBLATT OSNABRÜCK: Wundervoll leichthändig, trotz aller Düsternis. Wundervoll klug, trotz aller Überzeichnung. Ironisch, hintersinnig, höchst temporeich: höchst beachtenswert, das Romandebüt des Kieler Lyrikers.
ELLE: Ein poetisches Stück Literatur.