Silke Bexhöft, autorenbuchhandlung ,marx&co, Frankfurt:
„Supermann im Supermarkt“ ist ein ungewöhnliches Bilderbuch: ein Gedicht in Bildern. Es macht wirklich Spaß, Zeilen vorzulesen wie: „supermann im supermarkt/ skatet fünfzig einkaufswagen/ lässig um die fischauslagen/ nimmt das kind von einem kunden/ fliegt mit ihm zwei extrarunden“, und Kinderlachen ist garantiert.Außergewöhnlich sind auch die Illustrationen. In die Zeichnungen sind Collagen von Supermarktartikeln eingefügt, und Kinder können jede Menge Produkte ihres alltäglichen Lebens wiederfinden. Überhaupt haben die Bilder eine Art „Wimmelbuch“-Charakter. Man kann einzelnen Personen durch die Geschichte folgen, etwa dem Piraten, der sich überall, wo Supermann Chaos veranstaltet, etwas in seinen Mantel steckt und am Ende vom Kaufhausdetektiv gestellt wird.
Ein wirklich witziges Bilderbuch, mit dem man sich lange beschäftigen kann. Unbedingt anschauen!
100 und 1 Buch:
Das prall gefüllte Bilderbuch macht in Text und Bild wunschlos glücklich.Buch & Maus:
Ein herrlich anarchisches Bilderbuch, gänzlich frei von pädagogischer Zeigefingerei, dafür so dynamisch, kreativ und kunterbunt in Szene gesetzt, dass einem beim Betrachten der knallige Discounter-Wahnsinn frischfröhlich um die Ohren fliegt.Das Gedicht:
So viel Anarchie im spießigen Markt täte auch dem Buchmarkt gut. Ein köstliches Lesevergnügen, zum Jauchzen komisch!Interview mit der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung:
Was macht der Supermann im Supermarkt?
Eigentlich soll der Supermann nur für seine Katze etwas Futter einkaufen gehen. Doch als der Supermann plötzlich im Supermarkt steht und diese ganzen tollen, wunderbar aufgetürmten, wie wild angepriesenen Produkte sieht, brennen ihm die Sicherungen durch. Mitten im Supermarkt beschließt er, seine Superkräfte mal wieder so richtig schön auszuprobieren. Er lässt es also krachen, was zu einem wunderbaren Riesenchaos führt!
Ist es der echte Supermann?
Es ist ein witziger Supermann. Einer, der für einen Moment alle normalerweise geltenden Regeln außer Kraft setzt und dabei für reichlich Spaß und Verwirrung sorgt. Er macht quasi stellvertretend für uns alle einmal das, was wir uns im Supermarkt niemals trauen würden. Die Grundidee dahinter ist diese: Manchmal muss man die Ordnung durcheinanderbringen, um sie überhaupt erkennen zu können.
Wie wird aus der Idee so eine Gedicht-Geschichte?
Am Anfang hatte ich nur das Wortspiel „Supermann im Supermarkt“. Ich überlegte weiter: Was könnte dieser Supermann im Supermarkt machen? Klar, er sollte alle Abteilungen des Supermarktes durchlaufen, damit es auch etwas zu lernen gibt. Von der Obstabteilung bis zur Kasse. Und da ich Dichter bin, fing ich einfach mit den ersten Strophen an, vierzeilig, gereimt; ich wollte dem inhaltlichen Chaos nämlich auf der sprachlichen Ebene etwas Halt entgegen setzen. Außerdem machen Reime Spaß, genau wie der Supermann. Und so baute ich immer mehr Strophen zusammen, verschob diese hierhin, jene dorthin, verwarf einiges und nahm Neues dazu. Irgendwann war das „Gedicht in zwölf Bildern“ fertig. Da es so wild und bunt zuging, schrie der Text förmlich nach Illustrationen. Ich war sehr glücklich, als sich die Illustratorin Eva Muggenthaler dann dem Text angenommen hat. Die Rahmengeschichte mit der hungrigen Katze, die ihr Herrchen in den Supermarkt schickt, wo es dann zu Supermann wird, ist ihre Idee. Außerdem gibt es in dem herrlichen Gewimmel ihrer Bilder immer etwas zu entdecken: Zum Beispiel ist auf jedem Bild eine Biene versteckt.