asche sieben - zu den sieben todsünden
umzug (ohne zutun) nach unten
acedia
das wirbeln um uns schwer und nah
sodass sich niemand recken muss
weil früchte ihre äste biegen
weil früchte schwer an kernen wiegen
vor seiner mündung schweigt der fluss
seit jeher lag der mensch und sah
wie alles lief einfach geschah
drüber wehn
superbia
bin dort wo ihr nichts greifen könnt
im bleichen kleinen wolkenreich
auch wenn ihr euch auf spitzen stellt
und wie ne rotte köter bellt
für mich klingts nur nach zapfenstreich
die gute nacht sei euch vergönnt
der nächste tag ists der euch höhnt
schritt geblitzt
ira
da zog ein weißer blitz durch mich
betrat mein haus mit scharfem schritt
und griff mir SCHLITZ! ins antelitz
da fiel ich blind und ungeschützt
in richtung licht riss alles mit
zogs schwert und gab den wüterich
stach zu und gab mir selbst den stich
weiter leid erschweigen
invidia
an alle im dornröschenschlaf
es wird euch niemand wecken
die kehlen schnürn sich vor euch ein
kein leises lachen wird euch freun
ein schweigen solls vollstrecken
was bin ich bös und schein doch brav
ein hoffnungsspruch wird epitaph
immer nimmersatt
gula
hier sein rezept auf das er schwört
hol mehr vom fett schütt rotwein drauf
lass quelln den dicken nimmersatt
lass andre bauen die stelzenstadt
(und wenn er hinschlug flog er auf
schlief tief hat keinen ton gehört
da hats die ganze stadt zerstört)
lüstern hüsteln
luxuria
schenkel schwellen voll begehr
zu oft schon waren wallende
locken von maden umkrochen
was liebreiz ist zieht bald durch knochen
so fülle du süße die fallende
hülle mit fleisch mir zum verzehr
zieh aus das korsett komm näher
brillantenschlinge
avaritia
wollt mir ans stumpfe herz nur greifen
es in nen goldnen käfig sperrn
die pumpe sollt mir nach was funkeln
die außenwelt sich mir verdunkeln
was wert ist wollt ich zu mir zerrn
solln andre doch ins leere schweifen
durch mich dreht sich ein glitzerstreifen