das krokodil von kiel fraß viel fraß viel
es fraß alles damwild von sylt
es fraß den riesenstör von föhr
es fraß die salmonelln von köln
es fraß die großpython von bonn
es fraß das unschuldslamm von hamm
es fraß das beuteltier von trier
es fraß das raubkamel von kehl
es fraß das schaukelpferd von fürth
es fraß die wilden bulln von ulm
und doch war es nicht satt!
es fraß die edlen herrn von bern
es fraß die kirchturmuhr von chur
es fraß den wolkenflug von zug
es fraß das ungetüm von brünn
es fraß den sarkophag von prag
es fraß das gitternetz von metz
es fraß die biskuits von leeds
es fraß das fundament von kent
es fraß die pappkartons der bronx
und doch war es nicht satt!
es fraß das ganze geld der welt
es fraß die vorderfront vom mond
es fraß den heißen kern vom stern
es fraß sogar das ganze all
da gab es einen riesenknall!
(mit dem gab es das all nochmal)
emma
wird was gutes schlimmer
bleibe immer emma
hast du keinen schimmer
bleibe immer emma
schickt man dich ins zimmer
bleibe immer emma
klappt was nie und nimmer
bleibe immer emma
die tollen walrosse
zehn walrossen mit super perücken
sollte ein tolles kunststück glücken
erst sah man sie zusammenrücken
sich unverhofft nach etwas bücken
blitzartig schnell die zungen zücken
und durch zehn riesen-stoßzahnlücken
blassrosa kaugummiblasen drücken
qualle und welle konnten keine freunde sein
qualle kam
welle nahm
qualle unsanft in den arm
qualle zog
welle sog
qualle flog – allerhand! –
auf den heißen trocknen sand
träumende eulen
wenn eulen
von säuen träumen
dann wühlen sie
im traum im dreck
dann fliegen
dem dreck plötzlich
die säue weg
wenn eulen
von säuen träumen
dann sitzen die säue
auf bäumen
und träumen
von eulen
aus: "der wind lässt tausend hütchen fliegen", Boje Verlag, Köln 2010